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Warum sollte man vor dem Nähen die Stoffe vorwaschen?
Dafür kann es, je nach Art des Stoffes, gleich mehrere Gründe geben.
1. Textilien können einlaufen
Zum einen laufen manche Textilien während der ersten Wäsche ein. Sind sie dann schon zu einem Bekleidungsstück vernäht, stimmen die Maße und vor allem die Formen nicht mehr. Die Kleidung ist nicht mehr zu tragen. Material und Arbeitszeit wurden vergeudet.
2. Farbintensität geht verloren
Zum anderen verlieren manche Stoffe an Farbintensität. Ob Ihnen die Bluse beziehungsweise die Hose jedoch noch gefällt, wenn der Stoff ausgebleicht ist, kann zumindest angezweifelt werden.
3. Hygienische Gründe
Auch hygienisch gesehen ist es von Vorteil, wenn neue Stoffe vor dem Nähen gewaschen werden. Sind diese zum Beispiel nicht in EU Ländern hergestellt worden, so gelten nicht die hier üblichen strengen Regelungen. Und giftige Farben oder Chemikalien können nicht nur für Allergiker und Kinder gefährlich werden. Durch ein einfaches Waschen werden diese gesundheitsgefährdeten Inhaltsstoffe herausgespült. Hautreizungen können erst gar nicht auftreten.
Unter dem Begriff Appretur wird die Veredelung von Stoffen durch chemische Zusätze verstanden. Neben giftigen Farben können auch diese zu gesundheitlichen Risiken führen. Sollen die Stoffe nach dem Nähen auch noch mittels Textilfarben oder Motiven zum Aufbügeln individualisiert werden, so gelingt dies nicht auf Dauer, wenn die Stoffe mit einer Appretur behandelt worden sind.
Was sind Vor- und Nachteile des Vorwaschens?
Wie alles im Leben so hat auch das Vorwaschen von Textilien seine Vor- und Nachteile. Um abzuwägen, ob eine vorherige Wäsche nötig ist, sollte man diese kennen.
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Welche Stoffe müssen nicht vorgewaschen werden?
Nicht jeder Stoff muss zwingend vorgewaschen werden. Es gibt Stoffe, die niemals gewaschen werden sollten, wie echtes Leder etc.. Natürlich dürfen Sie diese Materialien auch nicht vor der Verarbeitung vorwaschen. Aber auch Kunstfasern, wie zum Beispiel 100% Polyester, können nicht einlaufen oder ausbleichen. Dazu zählen auch Fleece oder Jersey. Dennoch waschen viele Verbraucher auch diese Stoffe vor, um die eventuell darin enthaltenen gesundheitsgefährdeten Zusatzstoffe der Farbe zu beseitigen.Des Weiteren bestehen viele Textilien aus Mischfaser und sollten daher vor dem Nähen aus den bereits erwähnten Gründen immer vorgewaschen werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie der Stoff bei der ersten Wäsche reagiert, so können Sie auch ein kleines Quadrat ausschneiden und vorwaschen. Verwenden Sie dazu immer ein leicht zu merkendes Maß, zum Beispiel eine Seitenlänge von 5 x 5 cm. Nach dem Waschen und Trocknen erkennen Sie schnell, ob der Stoff sich verzogen hat oder eingelaufen beziehungsweise ausgebleicht ist, indem Sie das Testquadrat einfach an den originalen Stoff halten.
Wie oft muss man die Stoffe vorwaschen?
Einige Arten von Textilien neigen auch dazu, ihre Form zu verlieren und sich zu verziehen. Ein einmaliges Vorwaschen genügt in der Regel, um die negativen Eigenschaften wie Einlaufen oder Ausbleichen erkennen zu können. Ist bei der ersten Vorwäsche jedoch ein starker Farb- oder Formverlust zu erkennen, so sollten Sie den Stoff ruhig ein zweites Mal vorwaschen, ehe es an die Nähmaschine geht. Umso geringer ist die Gefahr einer negativen Überraschung nach dem ersten Waschen der fertigen Bekleidung.
Wie sollte man die Stoffe vorwaschen?
Hinweise & Tipps für das optimale Vorwaschen von Textilien gibt es viele im Internet. Außerdem sollten Sie natürlich die Wasch- und Pflegeanleitungen des Stoff Herstellers beachten. Die Vorwäsche kann sowohl per Hand als auch im Waschtrockner bzw. der Waschmaschine bei niedrigen Temperaturen und einem hohen Wasserstand erfolgen. Hauptsächlich kommt es natürlich darauf an, um welchen Stoff es sich handelt. Textilien, die auch später nur mittels Handwäsche gereinigt werden dürfen, müssen natürlich auch in dieser Form vorgewaschen werden. Werden die Kleidungsstücke nach dem Nähen immer in der Maschine gewaschen, so sollte auch die Vorwäsche auf die gleiche Weise erfolgen.
Wie sollten die Stoffe vorbereitet werden?
Das Ausfransen der Schnittkanten ist immer das größte Problem bei der Vorwäsche von neuen Textilien. Um einen höheren Verlust an Material zu vermeiden, ist es ratsam, die offenen Kanten umzuklappen und mit einem einfachen Overlock oder Zick-Zack Stich zu sichern.
Mit oder ohne Waschmittel waschen?
Hier scheiden sich die Geister. Während die einen auf das Vorwaschen mit reinem Wasser schwören, so verwenden die anderen für die Vorwäsche auch immer das Waschmittel, welches für den jeweiligen Stoff geeignet ist und später auch für die Reinigung der fertigen Bekleidung verwendet wird. Und das macht ja auch Sinn. Schließlich kann man sich so gleich überzeugen, wie der Stoff auf die Reinigung reagiert und erspart sich spätere unangenehme Überraschungen.
Bei welcher Waschtemperatur wird gewaschen?
Hier gilt das Gleiche wie bei der Frage nach einem Waschmittel. Zu heiße Temperaturen sollten Sie bei empfindlichen Stoffen jedoch vermeiden.
Was hat es mit dem Essig-Trick auf sich?
Viele Verbraucher/innen schwören auf die Vorwäsche in einer Essiglauge. Dabei wird der Stoff, am besten über Nacht, in eine Wasser-Essig Mischung eingelegt. Das Mischungsverhältnis sollte dabei aus zwei Drittel Wasser und einem Drittel einfachen Haushaltsessig bestehen. Dank dieser Vorbehandlung werden die Farben in den Stoffen effektiver fixiert. Die Textilien bleichen später bei den Waschgängen nicht mehr so stark aus.